Frieden auf Erden
Singen, Begleiten und Bewegen
Heinrich Herlyn
Besonders in der Advents- und Weihnachtszeit erinnern wir uns mehr als sonst an die biblische Friedensbotschaft. Dieses Lied aus Westafrika bietet gerade in Coronazeiten die Möglichkeit, Friedenswünsche ganz ohne Worte umzusetzen. Sehr eindrucksvoll ist die Stampfrohrbegleitung.
Das Lied Funga alafia, manchmal auch unter Funge alafia und Fanga alafia bekannt, wird in verschiedenen westafrikanischen Ländern wie Nigeria, Liberia und Ghana gesungen. Der Text bedeutet sinngemäß: Lass Frieden unter den Menschen sein. Ein einfaches Bewegungsspiel dazu wurde bereits in MUSIK in der Grundschule 1-2005 vorgestellt. Bei diesem Spiel ging es im Wesentlichen um den Aspekt des Kennenlernens innerhalb einer neuen Gruppe. Hier soll neben der Instrumentalbegleitung der inhaltliche Aspekt des Lieds als Friedens- und Begrüßungslied im Vordergrund stehen. Ich habe deshalb einen deutschen und einen englischsprachigen Text geschrieben – beide zur Umsetzung in gestische Bewegungen (siehe Tabelle).
Falls das Singen wegen etwaiger Infektionsrisiken immer noch ein Problem darstellen sollte, kann man die Melodie natürlich auch summen und sich mit dem Abspielen des Hörbeispiels behelfen. Ansonsten bietet es sich an, den Originaltext mit dem deutschen Text im Wechsel zu singen, wobei jede Strophe einmal wiederholt werden sollte. Als Zwischenspiel sowie als Vor-und Nachspiel wird nur die Instrumentalbegleitung ohne Gesang gespielt. Das hat den Vorteil, dass der Klang der Stampfrohre besonders zur Geltung kommt.
Instrumentalbegleitung
In Ghana ist in der Volksgruppe der Ga das Spielen von Bambusrohren, mit denen klangvolle und komplexe Rhythmen auf flache Steine gestampft werden, verbreitet. Eine preisgünstige und einfach herzustellende Alternative stellen Stampfrohre aus PVC dar, die aus sieben Zentimeter starken Abfluss- oder Regenrohren hergestellt werden, was gut auch im Werkunterricht (WAT) geschehen kann. Das Ende wird mit einer handelsüblichen Verschlusskappe versehen und kann einfach auf dem Fußboden aufgestampft werden. Klanglich überzeugend sind nach meiner Auffassung nur tiefere Töne in Basslage. Die notwendigen Rohrlängen für die benötigten Töne sind wie folgt:
C = 129 cm / F = 96 cm / G = 85 cm.
Da auch Kinder diese Art von Stampfrohren gut mit einer Hand halten können, empfehle ich, jeden Spielenden zwei Töne abwechselnd spielen zu lassen. Dann kann eine Gruppe gebildet werden, welche die Töne C und F spielt und eine weitere, welche die Töne C und G spielt. Das ist tatsächlich einfacher, als nur jeweils einen Ton zu spielen. Es versteht sich von selbst, dass man die Stampfrohr-Begleitung auch mit Xylofon-Bass-Stäben und Boomwhackers ergänzen oder ausschließlich umsetzen kann.
Zur Trommelbegleitung ist anzumerken, dass die erste Trommel-Stimme bewusst sehr einfach gehalten wurde. Sie ist für eher ungeübte oder sehr junge Spielerinnen und Spieler gedacht. Hat man Schülerinnen oder Schüler mit größerer Vorerfahrung im Handtrommelspiel, bietet sich die zweite Stimme als Ergänzung an. Sie ist aus dem Fanga-Rhythmus abgeleitet, mit dem das Lied in Liberia oft begleitet wird. Auf Youtube gibt es ein entsprechendes Video des Musikers Baba Olatunji („Baba Olatunji plays Famga“).