Musik in der Grundschule – Ausgabe 1/21 Leseprobe 1

Hören und Mitmachen

Meinhard Ansohn

Eine kleine Wundertüte voller Verbindungen

Musikunterricht setzt in der Regel die Hörfähigkeit voraus (Inklusion mit nicht Hörenden und Hörenden ist noch ein anderes Thema). Musikunterricht setzt meistens auch das Mitmachen voraus. Singen, Spielen, Musik erfinden, Tanzen, Sprechen über Musik – überall ist Mitwirkung wichtig. Eine Klasse oder AG als pulsierender Organismus ist für jedes Kind eine Herausforderung zum Mitmachen. Mal enthält der Unterricht ein vertrautes Angebot, mal ein fremdes Feld, wo sich Mitmachen unsicher anfühlt.
In diesem Beitrag soll es um kleine Unterrichtsansätze gehen, in denen nicht einfach das Mitmachen für hörendes Erschließen von Werken vorausgesetzt wird, sondern in denen das Mitmachen selbst thematisiert werden kann: Wo machen wir bei Musik mit, die uns umgibt? Können wir „lernen“, wie unser Mitmachen funktioniert? Können wir das Mitmachen bewusst oder sogar begründet an- und ausstellen? Ist das ein Thema fürs Lernen?

Guten Morgen (Klasse 1-3)

Das Guten-Morgen-Lied wird von der Lehrkraft begonnen, die Kinder steigen nach und nach ein. Durch die kleinen Wiederholungen und das zweimalige Singen des Verses sind sowohl Sofort- als auch Späteinstiege möglich. Alle gesungenen oder rhythmisch gesprochenen Anfangsrituale für Schulanfängerinnen und Schulanfänger sind möglichst redundant in Text und Melodie.
Es geht darum, alle abzuholen und auf einen gemeinsamen Startpunkt für die Stunde zu bringen und dabei gleichzeitig das Ohr zu öffnen für das besondere Unterrichtsfach Musik. Energie, Dynamik, Ausdruck variieren dabei jedesmal durch das Mitmachen der Klasse. (In Pandemie-Zeiten wird, wenn überhaupt, grundsätzlich leiser gesungen.)
Ein Kurzkommentar oder eine Nachfrage zu dem, was in den Stunden vorher war, ist manchmal förderlich für den weiteren Stundenverlauf, quasi als Vergewisserung, auf welchem Stand wir uns aktuell treffen. Wir stärken auch das Ritual, wenn wir auf die Qualität seiner Ausführung achten, wenn sich das gerade anbietet.

Das alles ist Mitmachen

Das Anfangsritual, mit dem idealerweise eine Musikunterrichtsstunde beginnt, fordert zum Einsteigen heraus. Kinder schließen sich der Lehrkraft und der Gruppe an, sie nehmen teil, wirken mit, lassen sich aktivieren. Sie wollen nicht einfach nachmachen, sondern es auch tun, dabei sein, teilhaben, sich mitnehmen lassen.
Mitmachen ist manchmal auch regellos. Dazwischenrufen aus der Angst nicht dranzukommen. Bei einer Hörstunde in das Lauschen hereinrufen, weil das Leise nicht gut ausgehalten wird. Laut sein, wenn andere auch laut sind. In der Schule bedeutet mitzumachen eine Qualität des Dazugehörens, egal ob im Sinne des Unterrichtenden oder im wie auch immer motivierten „Eigensinn“.
Es gibt Tage, wo das Für-sich-sein eine stärkere Kraft ist, die gegen das Mitmachen steht. Das gilt für jemanden, der z. B. leistungsschwach und gleichzeitig traurig ist genauso wie für jemanden, der leistungsstark und energiestrotzend einfordern möchte, dass nur die eigenen Gestaltungswünsche sofort zu gelten haben. Das zu vermitteln ist Teil der pädagogischen Arbeit.

Unterricht ist Beziehung – Mitmachen auch

Wenn nun jemand gar nicht mitmacht? Darf der das? Darf die das? Ist das in Ordnung? Kann die Stunde trotzdem gut beginnen?
Mitmachen ist abhängig von der Motivation, von erfolgreichen Vorerfahrungen, von Zutrauen zu sich selbst, aber auch von der Stellung in der Klasse und damit von zu erwartenden Bestätigungen oder Ablehnungen durch Mitlernende und Lehrkraft. Bevor ein Nichtmitmachender ermuntert, nachgefragt, angetrieben oder gar sanktioniert wird, ist eine schnelle Entscheidung nötig, ob darauf explizit eingegangen werden muss.
Wenn wir musikalische Themen starten und handelndes Lernen wünschen, müssen wir uns immer der möglichen „Nein, ich nicht“- Strategien bewusst sein. Am schlimmsten ist, wenn wir darauf mit persönlichem Kränkungsgefühl begegnen. Dann verlieren wir die Souveränität und – zumindest für dieses Mal – die Möglichkeit, dass ein Mitmachen allmählich nachwachsen kann.

Wie ist das bei den Erwachsenen? (Klasse 4-6)

Vor jedem Länderspiel werden die Nationalhymnen der beteiligten Länder gespielt. Außer Spanien haben alle einen mitsingbaren Text und der wird oft laut mitgesungen. Aber nicht alle singen mit. Warum nicht? Das fragen sich regelmäßig die Sportzeitungen. Mancher ist abgelenkt, mancher betet leise für den Erfolg, mancher denkt an das letzte Spiel, mancher hat Probleme, singend seinen Stolz auf das Land auszudrücken, mancher mag sich nicht blamieren, wenn ein Mikrofon vorbeikommt. Wir finden sicher viele Gründe, warum einer nicht singt (in verbal starken Klassen lässt sich schnell eine Liste der Gründe zusammenstellen, wann und warum nicht gesungen wird).
Interessant ist, ob man physisch erkennen kann, wer singt und wer nicht, z. B.: Mund weit auf und der Kehlkopf bewegt sich – singt. Mund bewegt sich bisschen mit dem Text – singt vielleicht leise oder murmelt mit. Mund zu – schweigt oder summt. Ein Beispiel finden wir vor einem Testspiel 2016 Deutschland gegen England (www.youtube.com/watch?v=rNI3Ixk8p7c).
Aber sicher wird es aktuelle Möglichkeiten 2021, im Jahr der geplanten Europameisterschaft, geben, Fußballnationalmannschaften im Fernsehen zu beobachten.
Übung: Wer sich vor die Klasse traut, stellt sich vorn hin (in Corona-Zeiten mit gutem Anstand), wählt ein Lied, das die Klasse mal gelernt hat und probiert die verschiedenen Stufen in ungeordneter Reihenfolge aus:
A: laut und deutlich singen,
B: leise und deutlich singen,
C: leise und undeutlich singen,
D: nur Text sprechen,
E: Mund zu und summen,
F: Mund zu und schweigen.
Die Hälfte der Klasse darf sich die Ohren zuhalten und raten, was das genau war. Die andere Hälfte hört zu und kann mit auflösen. Das schärft das Gehör und den Blick auf die Intensitäten des jeweiligen „Singens“. Wenn am Anfang verlegenes Lachen aufkommt, ist das schnell vorbei, wenn der Sinn der Aufgabe klar ist und die Spannung bei Singenden, Zuschauenden und Zuhörenden gut aufgebaut ist.

Summen beim Händewaschen (Klasse 1-6)

Das Bundesamt für gesundheitliche Aufklärung hat bekanntgegeben, dass zur allgemeinen Hygiene das regelmäßige Händewaschen mindestens zwanzig Sekunden dauern soll. Dazu als Hilfestellung: Zweimal Happy Birthday singen! Summen wäre aber besser, damit nicht zu viele Aerosole im Raum herumfliegen. Da haben wir mal eine echte Aufgabe fürs Leben. Jeder sollte mitmachen und doch ist man bei der Anwendung dann meistens allein.
Happy Birthday kennen wir wahrscheinlich alle. Auf englisch, deutsch, französisch, türkisch usw. Egal, wenn wir summen. Dazu brauchen wir den Text gar nicht. Aber wie geht summen? Und sind das dann wirklich zwanzig Sekunden? Das Summen finden wir in unserer Stimme, wenn wir etwas Leckeres gegessen haben: Ein langes „Mmmm“ in einem schönen Bogen. Wir merken, wie wir dabei ein bisschen den Bauch anspannen. Rund um den Hals vibriert es. Verschiedene Tonhöhen entstehen automatisch. Wenn wir dann mit diesem Klang die Melodie von Happy Birthday Stück für Stück mit dem geschlossenen Mund „singen“, also eigentlich „mmmmen“, dann nennt man das „summen“ (ein schöner tief gesummter Pop-Refrain ist im Song Mmm mmm mmm mmm von den Crashtest Dummies zu hören. Und ein spannender hoher Summ-Anfang bei Retrograde von James Blake).
Stimmt das eigentlich mit den zwanzig Sekunden? Wir können das überprüfen, indem wir Happy Birthday summen und mit der Stoppuhr im Smartphone die Zeit messen. Das können wir zu Hause tun oder im Unterricht. Wenn alle dabei mitmachen, erstellen wir eine kleine Liste, wer wieviel Zeit für sein Happy Birthday braucht. Normalerweise dauert ein Durchgang etwa 15 Sekunden, bei zwei Durchgängen also 30 Sekunden. Da müssten die Hände sauber werden. Oder wir testen andere Lieder, die etwa 20-30 Sekunden dauern, damit uns beim ewigen Happy Birthday-Summen nicht langweilig wird.

Ein Rhythmus, bei dem ich mit muss (Klasse 1-6)

Bum-Bum-Tschack – der We-Will-Rock-You- Rhythmus (Queen 1977): Wir hören ihn und haben augenblicklich einen Mitmachimpuls. Die Werbung hat ihn für das Gedächtnis mehrerer Generationen noch verstärkt: In „Wer, wie, was weiß Obi“, klingt er mit dem stampfenden Beat von Queen. In „Ma-o-am!“ ist der Rhythmus selber eine dreisilbige Ruf-Floskel. In Berlin kennt man „Ha-Ho-He“. Am Ende von Konzerten ruft man oft: „Zu-ga-be!“ Es ist ein Basic des Zweier- bzw. Vierertaktes beim Sprechgesang.
Als Bodypercussiongrundlage ist dieser Rhythmus gut geeignet für viele kleine Varianten, die selbst gefunden werden können, allein, zu zweit oder (irgendwann wieder) in größeren Gruppen. Aufgaben dazu kann sich jede Gruppe selbst geben, je nach Fähigkeiten.
Ein kleines Spiel im Präsenzunterricht mit Abstand nach dem Spiel Ich packe meinen Koffer: Wir haben den Rhythmus mit verschiedenen Abfolgen von Körperklängen drauf. Wir sitzen im Kreis mit vielleicht einer halben Klasse. Dann machen wir unser Stampf-Stampf-Klatsch einmal zur Probe in fortlaufender Kette, einer nach dem anderen. Dann beginnt das Spiel:

Nummer 1 spielt Stampf-Stampf-Klatsch.
Nummer 2 spielt Stampf-Stampf-Klatsch / Klatsch-Klatsch-Schnips.
Nummer 3 spielt Stampf-Stampf-Klatsch / Klatsch-Klatsch-Schnips / Stampf-Patsch- Klatsch usw.
Jeder hat eine eigene Abfolge im Kopf und muss alle vorhergehenden spielen plus die eigene. Wenn jemand wackelt oder etwas vergessen hat, fängt er/sie neu an mit stampf-stampf- klatsch. Mit ein bisschen Geduld kann manche Gruppe weit kommen und viel Spaß haben ohne eine komplizierte Rhythmuschoreografie lernen zu müssen. Der Rhythmus ist schon da. Die Konzentration ist unser Lernfeld.

Three Blind Mice – Rhythmus zur Musik (Klasse 4-6)

Zum englischen Kinderlied Three Blind Mice hat sich der Schlagzeuger der Gruppe Ten Years After, Ric Lee, 1969 eine kleine Improvisation erlaubt. Hier kann man hören, wie aus dem kleinen Stampf-stampf-klatsch Rhythmen quasi herauswachsen. Es gibt immer mehr Töne innerhalb der gleichbleibenden Zeit.
Hier können wir auf zwei Arten mitmachen: Erst begleiten wir die Musik mit dem einfachen Anfangsrhythmus die ganze Zeit lang bis zum Ende, z. B. mit etwas Abstand vor einem Tisch sitzend mit den Händen auf der Tischkante und den Oberschenkeln: „Tisch-Tisch-Bein“. Dann können wir, wenn wir wollen, probieren, die schnelleren Fill-In-Noten mitzuspielen oder selber den Rhythmus aufzufüllen.
Wer richtig komponieren will, kann aus diesen oder anderen passenden Varianten eine Abfolge erstellen und aufschreiben und sie als Rhythmuskanon lernen, üben und dann der Klasse vorführen. Ein wirkungsvolles Stückchen Musik aus einem einfachen rhythmischen Grundmuster.

Ich heiße Schmidt – Imitieren und Reflektieren (Klasse 3-6)

Es gibt viele Dinge, die wir bewusst oder unbewusst mitmachen. Wir tun das Gleiche wie andere, weil wir etwas lustig finden oder wir äffen etwas nach, weil wir es doof finden und eher parodieren wollen. Udo Lindenberg hat in frühen Jahren (1978) ein Lied darüber geschrieben, dass viele Menschen Mitläufer sind und nicht darüber nachdenken, was sie da tun.
Wir können den Refrain dafür nutzen, das Mitmachen ganz bewusst zu erleben. Hören wir den Refrain. Hier kommt er zweimal hintereinander vor. Wenn eine Aula zur Verfügung steht, wird im großen Kreis oder sogar mit einer Bühne gearbeitet.
Gibt es nur den Klassenraum, sprechen sich alle am Platz mit einem oder einer Nächstsitzenden ab, was für eine Bewegung (vor-)gemacht wird. Das kann eine Sportart sein, eine Tanzbewegung, eine berufliche Bewegung oder etwas ganz Anderes. Dann kommen ein oder zwei Kinder vor die Gruppe und machen ihre Bewegung zur Musik. Alle, die wollen, machen diese Bewegungen auch. Alle anderen nicht. Hinterher gibt es ein kurzes Feedback, was zum Mitmachen und was zum Boykott geführt hat.

Agathe Bauer, Wumbaba und Modegreen

Ein Kind hörte beim Gute-Nacht-Lied statt „der weiße Nebel, wunderbar!“ „der weiße Neger Wumbaba“. Das Kind wurde später Schriftsteller und entdeckte mit Hilfe vieler Menschen hunderte von solchen „Verhörern“. Im Englischen gibt es das genauso, wo aus „laid him on the green“ eine „Lady Mondegreen“ wurde.
Was trällern wir nicht alles mit, was wir gar nicht verstehen. Wir machen mit im Auto, unter der Dusche, allein vor dem Spiegel, weil uns der Song gefällt und es spielt keine Rolle, ob die Wörter stimmen. Viele kennen das Phänomen, dass man alles zu Sprache erklären kann, wenn es sich nur so ähnlich anhört wie der nicht ganz verständliche Originalgesang. Einige Radiosender haben mit ihren Hörerinnen und Hörern in Popsongs hineingehört und lustige Varianten gefunden. Sie nennen es die „Agathe-Bauer- Songs“, Agathe Bauer wie I’ve got the Power. Musikunterricht kann mithelfen, den Sinn für diese Verhörmöglichkeiten zu schärfen. Wir hören und versuchen Texte zu verstehen. Dann nehmen wir uns eine Liste vor mit falsch gehörten Texten. Tatsächlich bereiten diese das Ohr darauf vor, den Text in eine bestimmte Bahn zu bringen. Manche Songs hören wir nur noch mit dem falschen Text, weil er vielleicht lustig und eingängig ist. Dann ordnen wir beim dritten Hören die richtigen Texte zu und sprechen darüber, was mehr im Kopf bleibt, Original oder Fälschung.
Wer sich im Internet weiter damit beschäftigen möchte, wird finden, dass manche vorgeschlagenen „Agathe-Bauer-Songs“ nur mühsam lustig sind. Manche möchten gern etwas in die Songs hineinhören, was eher ein bisschen ferner liegt. Andere Textstellen sind für viele Zuhörende Volltreffer! Aber da kann jeder selbst entscheiden, inwieweit die Ähnlichkeit des Textes mit einer Variante wirklich nachvollziehbar ist. (www.hitradio-rtl.de/mediathek/agathe- bauer-hits/)
Zum Einhören und Vorstellen der Aufgabe hören und erklären wir zuerst Agathe Bauer mit dem dazu gehörenden Hörbeispiel The Power. Dann kommen die drei Hördurchgänge. Eine Stunde, die meistens sehr fröhlich abläuft. Und genau das brauchen wir immer wieder auch in der Schule.

Ein Berg aus Gold: Mitsummen und malen

So vieles wird geredet. So vieles ist oft zu viel oder geschieht zu schnell oder zu durcheinander. Das Lied Ein Berg aus Gold mögen viele Kinder aus den Klassen 1–5. In Zeiten, in denen wir nicht so viel gemeinsam singen können oder dürfen, können wir trotzdem das Lied in uns klingen lassen und dabei – gegenständlich oder frei schwingend – malen, wie unser Berg aus Gold aussehen kann.
Wir hören das Lied und sprechen über die Strophentexte. Was hören wir gern, was nicht? Was hören wir oft, was selten? Wie kann etwas, das uns bedrängt oder geärgert hat, sich in eine gute Erfahrung verwandeln? Geht das überhaupt? Bei dem Gespräch machen sicher nicht alle mit im Sinne von Wortbeiträgen. Aber Zuhören ist hier auch schon Beteiligung. Es ist schon oft überraschend, wie viele Beispiele den Kindern zu den einzelnen Aspekten des Öden, Blöden, Bösen in der Welt nach einer kurzen Anlaufphase einfallen.
Wir sprechen über die Möglichkeiten des Malens, wenn das Zeichnen (meistens) zu schwer ist. Haben die negativen Dinge Farben und Formen? Kann man sie unten im Berg einschließen, sie sozusagen umhüllen mit einer Goldkruste? Und der Berg außen: Er kann beim Mitsummen des Refrains im Fluss der Melodieteilchen gemalt werden. Links aufwärts im großen Schwung und rechts in kleineren Strichen wieder abwärts. Wenn man das mehrmals macht, gibt das eine schöne, starke goldene oder gelborange Hülle über den dunklen Teilchen der Füllung und unter dem weiten Himmel.

Ein Gedanke noch …

Wolfgang Schulz, einer der Begründer der Lerntheoretischen Didaktik (Heimann, Otto, Schulz: Unterricht: Analyse und Planung, Hannover 1979) wurde kurz vor seinem relativ frühen Tod 1993 gefragt, wie er denn wissen könne, dass seine lerntheoretisch angelegten Unterrichtsentwürfe nachhaltig für das Lernen aller sorgen würden. Er sagte unerwartet offen sinngemäß:
Niemand weiß und niemand sieht, was ein Mensch in einer Situation tatsächlich lernt bzw. gelernt hat. Es gehe immer um Impulse, von denen man hoffen könne, dass eine Erweiterung der Erfahrungen bei möglichst vielen im Klassenzimmer zu einer Erweiterung des Verhaltensrepertoires führen könne. Was wir anbieten, müssten wir verantworten. Was individuell gelernt wird, würde sich später zeigen. Das gilt in hohem Maße für das Mitmachen selbst. Wir haben uns Gedanken zu machen, wie wir den Lernenden in der Schule deutlich machen können, wo Mitmachen unwillkürlich passiert und wo selbstbewusstes Mitmachen sinnvolle Erschließung von Dingen und Tätigkeiten ermöglicht.

 

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